Unser Ausflug nach Dakar war dann doch viel kürzer als erwartet. Statt der eineinhalb Tage an Land, war es dann nur knapp ein Abend und zwei Stunden am nächsten Vormittag. Natürlich viel zu kurz, um eine Stadt kennenzulernen. Aber immerhin lang genug, um die Mischung aus Afrika und europäischem Einschlag einzuatmen. Highlight war unser Abendessen auf dem Dach des Hotels Fleurs de Lys, zusammen mit Ursi, Robert und Mike.
Dakar merkt man an, dass Paris-Dakar und die Handelsschiffe ihre Spuren hinterlassen haben. Glenmorangie kostet 48.000 CFA, 73 Euro pro Flasche, die „Guides“ am und im Hafen fragen freundlich nach Sonnenbrillen, Trinkflaschen oder auch ganz ungeniert nach 20 Euro. Davon kann man immerhin 50 Kilogramm Reis kaufen, einen ganzen Sack, wer weiß, wie lange eine Familie davon leben kann …
Überall stehen Sicherheitsleute, an jedem größeren Wohnhaus, vor der Zentralbank mit Maschinenpistole im Anschlag, vor jedem Geschäft. Auf dem Weg zum Abendessen müssen wir durch einen Metalldetektor in der Lobby des Hotels. Fotografieren ist oft verboten, vor allem den Präsidentenpalast darf man nicht abbilden (Foto siehe unten). Und statt Ampeln hat es Verkehrspolizisten, die mit ihrer Trillerpfeife den Verkehr regeln. Dabei gibt es da eigentlich gar nichts zu regeln. Die Beulen und Dellen in allen Autos sprechen für sich, das regelt sich von ganz allein. Trotzdem ist es vollkommen ungefährlich, über die sechsspurige Strasse am Place de L’Independence zu gehen. Keiner fährt dich über den Haufen; erst recht nicht die unzähligen Taxen, die mittels Hupe ihre Dienste anbieten. Als Tourist oder Nicht-Einheimischer bist du leicht zu erkennen. Also wirst du angehupt. Auf dem Hafengelände müssen wir Helme tragen. Nun denn. Wenn uns hier etwas auf den Kopf fällt, dann hilft der Helm auch nicht mehr.
Dakar, weit über dreißig Grad, Luftfeuchtigkeit wie im Hammam, wir nähern uns merklich dem Äquator und dem Grüngürtel Afrikas.