Sturm ist, was Du draus machst. Zum Beispiel Frühstück auf sehr beengtem Raum.

Flucht vor dem Sturm

Dass es in der Nacht nach meinem Geburtstag heftig regnen und stürmen würde, dass hatten wir schon erwartet. Vorsorglich schauen wir uns natürlich immer den Wetterbericht der kommenden Tage an, bevor wir die nächste Etappe planen. Deswegen haben wir alle beweglichen Teile eingeklappt, verstaut und gut befestigt. Es wurde dann doch ein bisschen schlimmer, als erwartet, sodass wir mitten in der Nacht das Hubdach wieder eingeklappt und notgedrungen unser für eine Person ausgelegtes Notbett im Untergeschoss zu zweit einweihen konnten. Der Wind hat so heftig oben gegen die Zeltplane geschlagen, dass wir ein bisschen Angst um unser Auto bekommen haben. Man muss ja nichts riskieren! Die Suche nach einem windgeschützten Stellplatz blieb erfolglos, der Wind drehte immer und permanent in andere Richtungen. Hier zeigen sich dann erstmals die Nachteile zu den großen Unimog-Reisemobilen und den MAN-Trucks mit Kabinenaufbau. Da wackelt der Sturm vielleicht ein bisschen an der Kabinentür, das war es dann aber auch schon.

Die Idee, dass Notbett zu zweit benutzten zu wollen, war irgendwie von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Zu eng, zu hart, zu viel U-Boot-Feeling. Für eine Person ist das okay, wenn der andere oben im Dach schlafen kann (muss, weil krank oder überdrüssig), zu zweit: no way! Deswegen haben wir uns dann am Morgen nach einem weiteren Blick auf die Wetterdaten und einem kurzen Schnack mit KachelmannWetter via Twitter dazu entschieden, unsere Zelte im Paraiso Suizo vorzeitig abzubrechen und vor dem Wetter zu fliehen.

Wir fliehen ins Hotel

Keine Chance. Sturm mit 80-90 km/h, dafür ist das Dach nicht gemacht. Die Sturmwarnung galt noch für weitere 24 Stunden, erst am Samstag morgen ab 5.00 Uhr sollte es wieder besser und ruhiger werden, langsam aufklaren. Selbst unsere Flucht von fast 100 Kilometern in Richtung Argentinien brachte uns nicht in ruhigere Gefilde. Deswegen irgendwann schweren Herzens der Entschluss, in ein Hotel auszuweichen. So hatten wir uns unseren Start in Südamerika nicht vorgestellt, aber wir wollen ja auch noch etwas von der Reise und vom Auto haben. Und genau für solche Situationen haben wir in unserem Reisebudget ein bisschen Spielraum gelassen: für eine sichere Nacht im Hotel.

Für uns heißt es damit etwas überstürzt schon wieder Abschied zu nehmen. Unsere Reisetruppe von der Grande Angola, die sich hier nochmal spontan zu meinem Geburtstag getroffen hat, trennt sich für … … … ach, darüber wollen wir eigentlich gar nicht nachdenken. Es war eine tolle Zeit mit Euch! 😢

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