Sonnenuntergang am Nordkap
Sonnenuntergang am Nordkap

Testlauf: Nordkap

Ich brauche ja immer ein Ziel. Einfach so drauf los fahren geht nicht. Aber wenn ich ein Ziel habe, das ich erreichen möchte, dann kann der Weg gar nicht lang genug sein. Und weil ich vor der großen Reise nochmal eine Testfahrt machen wollte, habe ich mir halt ein kleines Ziel gesetzt. Nach Piran und Stargard im letzten Sommer kommt jetzt das Nordkap. Gut zwei Monate vor unserer Abfahrt nach Südamerika wartet also nochmal ein kleines Abenteuer auf mich. Ich werde mich von Augsburg über Travemünde und Helsinki auf den Weg zum Nordkap machen. Nochmals rund 2.300 Kilometer und 611 Seemeilen (1.132 Kilometer) lege ich auf dem Hinweg zurück. Lesen, nichts tun, Auto testen, Kamera-Drohne ausprobieren, Zeit für alles haben. Rückwärts geht es knapp 3.200 Kilometer mit der kleinen Ausnahme Öresundbrücke und der Fähre Rødby-Puttgarden komplett über Land in Richtung Aachen. Das wird nochmal ein ordentlicher Belastungstest für mich, für den Defender und für das komplette Equipment. Momentan habe ich folgende Reisedaten geplant:

11.07.2016 – Abfahrt Augsburg nach Travemünde
Übernachtung auf dem Campingplatz Ivendorf
12.07.2016 – Check-in auf der Fähre nach Helsinki
13.07.2016 – Abfahrt der Fähre um 3.00 Uhr
14.07.2016 – Ankunft in Helsinki um 9.00 Uhr
Helsinki-Sightseeing, Übernachtung auf dem Campingplatz Rastila
15.07.2016 – weiter Richtung Norden, Tagesetappe ca. 600 km
16.07.2016 – Ankunft in Riponiemi, Übernachtung bei Freunden, Tagesetappe: ca. 500 km
17.07.2016 – weiter zum Nordkapp, Tagesetappe 548 km, Übernachtung irgendwo, vielleicht auf dem Campingplatz Kirkeporten
19.07.2016 – Rückfahrt in Richtung Aachen immer entlang des baltischen Meeres bis nach Malmö, Tagesetappe rund 600 Kilometer. Geplante Ankunft in Malmö am 23.07.2016
24.07.2016 – Öresund-Brücke (webcam), Reststrecke bis nach Aachen: 833 Kilometer
25.07.2016 – Fähre Rødby-Puttgarden, weiter in Richtung Aachen
26.07.2016 – Ankunft in der Kaiserstadt

Das Jedermannsrecht (allemansrätten bzw. jokamiehenoikeus) erlaubt in Schweden, Norwegen und Finnland auch das freie Zelten/Campen in der Natur. Das Offroad-fahren ist, soweit ich das gelesen habe, nicht erlaubt. Aber das ist ja auch nicht Ziel der Reise. Übernachten im Dachzelt dürfte aber wohl kein Problem darstellen. Einen Campingplatz muss ich mir also immer nur dann suchen, wenn ich mich nach einer vernünftigen Dusche sehne. Den Rest habe ich ja eh dabei.

Ich bin echt sehr gespannt. In den kommenden Tagen muss ich noch die beiden Fähren buchen. Der Rest ist ein bisschen „Fahren frei Schnauze“.  Und dann freue ich mich auf neue Landschaften, neue Leute und jede Menge imposanter Eindrücke vom Nordkap und der Umgebung. Und ich bin gespannt auf den Belastungstest für den Landrover. Klappt alles? Hält die Technik, fehlt Equipment, klappt die Stromzufuhr? Wenn ich zurück bin, dann habe ich noch einige Wochen, um zu verbessern und zu reparieren.

Falls sich jemand fragt, warum ich immer nur von „ich“ schreibe: Ich fahre allein. Michaela macht in der Zwischenzeit nochmal Urlaub für sich. Wir nehmen uns beide quasi nochmal eine Auszeit von und füreinander, bevor wir auf die lange gemeinsame Reise gehen. Insofern wird das auch ein Belastungstest für mich. 14 Tage ohne meine bessere Hälfte. 14 Tage „Einsamkeit“. Auch da bin ich gespannt.