Der Weg schlängelt sich in der Hitze des Nachmittags den Berg herunter, nullkommasieben Grad pro hundert Meter wird es wärmer, sagt Markus. Der Temperaturanstieg spürbar und wir freuen und schon geraume Zeit auf den schnellen Grenzübergang, den zweitschnellsten unserer Reise. Bis wir um diese komische Kurve kommen, hinter der eine Schlange die Straße blockiert. Sie klappert nicht, sie rußt. Aus dem Auspuff der unzähligen Autos mit argentinischem Kennzeichen. Was morgens noch schnell und unbürokratisch vonstatten ging, sollte sich jetzt, in der Nachmittagshitze, zu einer endlosen Quälerei entwickeln.
Nicht so mit den Damen. Alex und Hase machen sich zu Fuß auf den Weg zum tausendeinhundert Meter entfernten Grenzpunkt. Und während wir, die Herren, die Autos bewachen, regeln sie mit weiblichem Charme und deutschen Pässen, wie wir über die Grenze kommen, nach Chile wieder einreisen dürfen.
Die Münder stehen offen, die Fragezeichen sind deutlich sichtbar, als wir mit zwei Autos und warnblickend an der ganzen Schlange vorbei Richtung Grenzerhäuschen rollen. Kein stundenlanges Warten, kein brüten in der Hitze, kein gelangweiltes Zeitvertreiben. Einfach durchrollen.
Der Grenzer erwartet uns mit unseren Pässen winkend, öffnet uns Freude strahlend die Schranke und entlässt uns in die chilenische Freiheit.