Letzte Heimat
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Hase, keine drei Wochen mehr …

„Hase, jetzt sind es offiziell keine drei Wochen mehr …“, sagte Hase gestern zu mir. Da waren es noch zwanzig Tage, bis es endlich los geht. Und heute steht schon eine eins vorne dran; 19 Tage noch.

Eigentlich gibt es wenig Spektakuläres zu vermelden. Wir packen langsam unsere Sachen, so wie wir sie mit aufs Schiff nehmen wollen. Das Auto muss für den Frachter seetauglich gemacht werden. Es dürfen also keine Sachen drin liegen, die herumfliegen können. Und auf dem Dach darf auch nichts befestigt sein. Wir müssen also unser Packkonzept, das wir uns für die Reise ausbaldowert haben, für die Überfahrt nochmal neu überdenken. In die Kabine auf dem Schiff wollen wir natürlich die spanischen Sprachkurse mitnehmen. Und die Reiseführer. Und die Kameras. Und sowieso und überhaupt. Letztlich alles Wertvolle, was so einsam und allein unter Deck wie lockere Beute in irgendeinem Hafen aussieht. Packen und umpacken steht also in den kommenden Tagen an.

In dem Beitragsbild (oben) sieht man, wie wir momentan hausen. Büro, Arbeitszimmer, Schlafzimmer und Rumpelkammer in einem. Während der ganzen Umräumerei schaut es doch a bisserl chaotisch aus. Meine Eltern fühlen sich wahrscheinlich an meine Jugend erinnert. So ähnlich unaufgeräumt muss es früher bei mir im Kinderzimmer auch ausgesehen haben. Und heute? Das ist fast unser gesamter Hausstand, der übrig geblieben ist. Und (nur) ein Teil davon, geht mit uns auf Reise.

Noch mehr nette Menschen

Nachdem in der vergangenen Woche der Artikel über uns in der Augsburger Allgemeinen erschienen ist, lernen wir immer öfter neue Menschen kennen. Ich finde es total nett, wie offen viele auf uns zukommen, beim Bäcker, auf dem Parkplatz, einfach so auf der Strasse, weil sie unser Auto erkannt haben. Viele nette Gespräche mit Menschen, an denen man sonst einfach so vorbeigehen würde. Wie die ältere Dame neulich auf dem Supermarktparkplatz die mit Tränen in den Augen sagte, dass sie so eine Reise früher auch mal gemacht hat. Mehr nicht. Sie war so schnell wieder weg, wie sie da war. Und trotzdem freuen wir uns darüber, wenn wir bei Menschen Gefühle auslösen, nur weil wir ein bisschen auf Reisen gehen …