Mit großem Staunen haben wir letzte Woche in Peißenberg den Offroad VW Crafter von Lisa aus München („Hallo, wenn Du hier mitliest!„) von innen besichtigt. Der Crafter, wie auch so man anderes großes Reisemobil bietet doch viel, viel, viel mehr Platz, als unser kleiner Defender. Hochdach, Sitzecke, Kochstelle, bequeme Liegesitze, Dachterrasse – was es nicht alles gibt. Aber manchmal, wenn man genau hinschaut, dann entpuppt sich der „kleine“ Defender zum wahren Raumwunder. Das sagen zumindest manche, die einen Blick in unser Reisemobil werfen.
Sitzecke – perfekt gepolstert
Auf unsere zwei Staufächer auf der Beifahrerseite haben wir uns vom Aachener Schaumstoffcenter zwei Sitzkissen passgenau anfertigen lassen. Wobei, es sind ja nicht wirklich zwei, sondern eher ein klappbares. Wie unsere Matratze im Hubdach besteht das Sitzkissen aus zwei einzelnen Kissen, die in der Mitte zusammengenäht sind. So lässt sich das Sitzkissen praktisch auf die Hälfte reduzieren und wir kommen an die Staufächer darunter, ohne immer das ganze Kissen herausnehmen zu müssen. An der rechten vorderen Ecke hat das Kissen zudem noch eine kleine Ecke, damit die Luft aus der Standheizung auch ordnungsgemäß ihren Weg in den Innenraum findet.
Im Bezug steckt ein Kaltschaum-Kern mit 6 cm Dicke. Das ist die Hälfte unserer sehr komfortablen Matratze im Hubdach; zum Sitzen sollte das locker reichen. Und für eine paar Nächte in unserem 1-Mann-Notbett ebenso.
Notbett für ein paar Nächte
Obwohl das Bett im Defender-Dach schon ziemlich großzügig bemessen ist, kann es ja durchaus mal sein, dass wir das Bett nicht gemeinsam teilen wollen. Sei es, weil einer krank ist oder weil man auf die Couch im Wohnzimmer verbannt wird. Soll ja alles schon vorgekommen sein. Zumindest für den ersten Fall, haben wir noch ein Notbett. Im Fußboden des Defenders ist eine Platte verlegt, die sich an einer Schlaufe ganz einfach herausgeben lässt. Auf zwei Schienen an den Staufächern rechts und am Schrank links kann die Platte genau auf Höhe der Boxen auf der Beifahrerseite wieder eingelegt werden.
Zusammen mit zwei weiteren Sitzpolstern, die in etwa die gleiche Breite und Länge wie die Sitzpolster auf den Stauboxen auf der Beifahrerseite haben, ergibt sich eine zusätzliche Liegefläche. Zumindest in der Breite. Nach hinten raus ist der Platz wegen der Kühlbox schon ein wenig eingeschränkt. Aber wer braucht schon so viel Platz für die Füße?
Variable Sitzkissen
Das Schöne an den klappbaren Sitzkissen ist die Variabilität. Sie können nahezu beliebig geklappt, gedreht und gestapelt werden. So sind sie (hoffentlich) nicht permanent im Weg. Und sie können zum Beispiel auch als Rückenlehne für die Sitzbank dienen. Oder als Outdoor-Matratze, wenn wir mal schnell irgendwo ein Sitzpolster brauchen und nicht gleich die Oztent-Stühle vom Dach holen wollen.
Erstaunt hat und schon, was man bei einem Schaumstoffspezialisten so alles machen lassen kann. Wir haben uns gemeinsam das Auto innen angeschaut, erzählt, was wir vorhaben und Jacques vom Schaumstoffcenter hat alles absolut passgenau angefertigt, genäht und eingepasst. Das hat zwar seinen Preis, der nicht vergleichbar ist mit irgendeinem Sitzkissen aus dem Baumarkt, aber genau diesen Preis war es uns auch wert. Dafür haben wir jetzt auch genau das, was wir wollten. So kommen wir dann hoffentlich auch ganz gut mit unserem arg begrenzten Platz hin – gemütlich ist es jedenfalls schon mal!