Technik eines Frachtschiffes

Natürlich ist es Passagieren nicht erlaubt, den Maschinenraum zu betreten. Aber wahrscheinlich sagt er das alles Passagieren, die der First Engineer unter Deck begrüßt. Rauchen ist dort ja auch nicht erlaubt. Das steht zumindest auf dem Schild über dem vollen Aschenbecher.

Drei Stockwerke hoch ist die Maschine der Grande Angola, die Luftfilter sind mannshoch, die Kolben etwa zwei Meter fünfzig. Die Maschine ist so groß, dass der Engineer einmal im Monat rein spaziert und die Maschine von innen wartet. 24.000 PS hat das Aggregat, verbraucht rund 2 Tonnen Öl pro Stunde, der Turbolader wird über „irgendwelche Chemikalien“ gezündet. Insgesamt führt das Schiff 2.000 Tonnen Öl mit. Das Öl mit einem Schwefelgehalt von 2.5% kostet rund 500 – 700 Euro pro Tonne, darf aber nicht in Europa verwendet werden. Das in Europa zugelassene hat nur 0.1% Schwefel, kostet aber rund 1.000 Euro pro Tonne. Mitten auf dem Meer wird dann ein anderer Tank angezapft, damit es nicht so viel kostet, wenn man mit maximal 21 Knoten über die Ozeane schippert. Merkt doch keiner, wenn man auch in Europa den dreckigen Sprit verbraucht, könnte man meinen, der Ausstoß wird aber mittels Hubschrauber oder Drohe rgelmäßig von den Authorities geprüft. Kommt zuviel Abgas oben aus dem Schornstein raus, bereitet der Kapitän schon mal das Gepäck des First Engineer vor, sagt er.
Dass das verbrauchte Altöl ordentlich recyled wird, wird auch geprüft: Was ins Schiff eingefüllt wird, muss auch wieder in gleicher Menge entnommen werden. Zumindest in Europa ist das so. Selbiges gilt natürlich auch für den Müll: Immer schön mit in den Hafen nehmen, sagt der First Engineer, man kann ja nicht alles verklappen. Und sowieso nicht überall. Außer mal Essensreste oder Karton, im Atlantik, nicht in der Nordsee oder in der Nähe des Mittelmeeres. Aber keine anderen Sachen! Wenn überhaupt, dann wird in der eigenen Müllverbrennungsanlage verbrannt; aber die wird nicht so oft benutzt. Nach den Waschmaschinen haben wir ihn nicht gefragt, aber das ist eine andere Geschichte.

Sieben Mann arbeiten unten im Schiffsbauch, Maschinenbauer, Elektriker, Wiper (was auch immer das ist?). Nur nachts nicht, da gibt es weniger Besatzung im Maschinenraum, dafür ein Alarmsystem in den Crew-Kabinen und im Messroom. Wenn es bimmelt, sollte man den Alarm wohl nicht abschalten, nur weil es piepst, oder, Mike?

Über 18.000 kW Energie erzeugt die Maschine im laufenden Betrieb, was nicht nur für den im Durchmesser 4 Meter messenden Rotor am Heck und die 3 Seitenrotoren ausreicht. Rund 1.000 kW werden an Energie zurückgewonnen und reichen nicht nur für den gesamten Strom, der im Schiff benötigt wird, sondern auch für die Warmwasseraufbereitung und das Anheizen des Öls, das auf immerhin 130 Grad erwärmt wird, um es flüssiger zu machen. Steht das Schiff im Hafen, dann werden vier Dieselgeneratoren angeworfen, die anstelle des großen Aggregats für 1.000 kW Strom sorgen.

Duschwasser wird aus Meerwasser gewonnen, gekocht, entsalzt und ins Schiff gepumpt. Eigentlich könne man es auch trinken, sagt der First Engineer. Vielleicht nur nicht, wenn man in der Gegend von Freetown ist. Wer weiß, was da alles im Wasser schwimmt.

  1. Hallo Michaela und Tobias!
    Ich (…auch mit für meine Frau) verfolge seit gerade eben Eure Tour.
    Wir wollen Ende 2017 oder Frühjahr 2018 nach Montevideo unseren Kastenwagen verschiffen lassen, deshalb meine Frage.
    Wie viel habt Ihr bezahlt für die Verschiffung Eures Defenders von Hamburg nach Monte? …. und wie viel für Euch Beide für die 39 Tage bis Monte?
    Uns schwebt vor, vom Bereisen, Amerika zu Teilen. Entweder zuerst nach Monte oder zuerst nach Halifax, mal schauen.

    Danke im voraus für eine kurze Rückantwort und viel Spass „on tour!“

    Liebe Grüsse
    Roland

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